Die Japaner und das Netz

Während japanische Studenten fleißig Viren programmieren, haben die Hälfte der Japaner Angst vorm Internet.

Diese Woche amüsierten mich zwei Zeitungsartikel: An sich ist am Yomiuri Shimbun Artikel über den 24-jährigen Netzverbrecher genauso wenig lustiges, wie am Mainichi Shimbun Artikel über die Internetfurcht der Durchschnittsjapaner. Doch in Kombination lassen einen diese Nachrichten doch schon schmunzeln.

Masato Nakatsuji, seines Zeichens Student aus Osaka, soll einen Computer Virus über das Internet verbreitet haben – und zwar über kopiergeschütztes animiertes Filmmaterial (das heißt auf gut Deutsch wohl illegale Anime Downloads und lässt die Diskussion um’s legale und illegale Runterladen von Animes und den Niedergang der Industries mal in ganz anderem Licht erscheinen). Da haben die Hälfte der Japaner, die laut einer Studie des Kabinets Angst vor dem Internet haben, offenbar Recht. Befragt wurden Japaner, Männlein wie Weiblein, im Alter zwischen 20 und scheintot. Zwar überrascht es zumindest mich nicht wirklich, dass die über 50-järhigen sich zu 55% nicht ganz wohl in ihrer Haut fühlten in der Weite des Netzes, doch dass auch über die Hälfte der 30ger Beklemmungen hätten, war ein wenig… seltsam? Und das in Technik-Wunderland? Angst haben sie vor allem vor Viren, Spionage und Password Phishern. Das ist wohl mit der Grund (neben einer schlichten Unfähigkeit), warum Japaner lieber mit dem Handy im Netz unterwegs sind.

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