Konnyaku (Konjac) – gebratenes Wurzelgemüse

Ich hab schon eine ganze Weile keine Rezepte mehr geschrieben – was weniger daran liegt, dass ich nicht gekocht hab, sondern einfach daran, dass ich keine Lust auf Fotografieren und Schreiben hatte. Nach einem Rezept für Shôga-Gohan Reis, Yaki-Tamago und der umstrittenen Aubergine in Miso, gibt es diesmal mit Konnyaku ein Gericht, welches Teil eines vollständigen Menüs sein kann.

Wenn ihr alles richtig gemacht habt, sieht das ganze am Ende so aus:

Als erstes braucht man natürlich Konnyaku, auch Konjak oder Konjac geschrieben und ausgesprochen wie die Alk-Sorte. Die Pflanze, aus der der Gelantine-Ersatz hergestellt wird, heißt Teufelszunge (hier im Wikipedia Artikel könnt ich euch schlau lesen). Das Endprodukt sieht aus wie ein fester, glipschiger Block Wurzelschleim, der obendrein auch noch giftig ist und stinkt. Lecker. Immerhin gibt es das ganze in zwei Farben:

Ich werd‘ jetzt vormachen, wie man aus einem giftigen Schleimklotz etwas essbares zubereitet.

Zutaten:
– 1 Konnyaku (Empfehlung: dunkler Konnyaku 1/2 und weißer Konnyaku 1/2)
– Öl zum Braten (am besten Sesamöl)
– Soße: 4 EL Sake, 2 El Sojasoße, 1 TL Zucker
– zum Garnieren: Chillipulver (Ichimi Tôgarashi), weißer Sesam

Zuerst werden dem Konnyaku die Giftstoffe entzogen – dazu wird das Zeuchs 2-3 Minuten gekocht (und wirklich kochen und nicht mit der Mikrowelle schummeln). Danach das Wasser wegkippen (ich fang den Konnyaku immer in einem Sieb auf) und dann sinnvollerweise erst einmal was anderes machen.

Als nächstes muss der Konnyaku nämlich per Hand in kleine Stückchen zerrichen werden. Insbesondere wenn der Konnyaku grad noch gekocht hat, macht ein echter Mann das natürlich nur ohne fließend kalten Wasser und schreit auch nicht, wenn ihm die Finger ankokeln! Ich bin der Meinung, man sollte das statt eines Sprachpropädeutikums zur Aufnahmeprüfung für die Japanologie machen. 😛

Als nächstes muss der Konnyaku in Öl angebraten werden bis er ein pfeifendes Geräusch von sich gibt bzw. angebraten ist (das hört sich seltsam an, aber ja, das Zeuchs fängt echt an wie nen kleiner Vogel zu zwitschern ^-^;;;).

Dann wird die fertig gemischte Soße draufgekippt und abgewartet, bis die Flüssigkeit aufgesogen beziehungsweise eingekocht ist. Bitte achtet darauf, dass der Konnyaku nicht zu lange im Topf bleibt und anbrennt. Bei Bratkartoffeln schmeckt ein bisschen angekokelt vielleicht besser, aber bei Giftwurzel eher nicht. ^-^;

Das fertige Konnyaku muss jetzt nur noch in eine Schale gefüllt und ein wenig mit Chilli-pulver und weißem Sesam bestreut werden. Das orignale, richtige Pulverchen ist übrigens das hier:

Guten Appetit dann. Oder auch nicht. Es gibt durchaus einige, die auch das fertige Gericht für nicht essbar halten – am besten bildet ihr euch selbst eine Meinung.

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