Tagebuch für Arme

Ein anonymer und mittlerweile gertenschlanker, potentieller Leser von kurz vor de Alpen hat sich gewünscht, dass ich doch bitte Persönlicheres schreibe. Klar, sicher, ich les auch gern, wie sich andere in ihren Blogs zum Affen machen. Gibt einem immer das wohlig-warme Gefühl, trotz aller geekiger Eigenschaften doch noch ganz normal zu sein… Ich bin nun nicht wirklich extrovertiert genug, um mich in irgendwelche Kostüme zu schmeißen und Fotos von mir und meiner Manga-Sammlung zu machen. Andererseits habe ich kein Problem mal zu zeigen, was mich die letzten Tage wirklich beschäftigt hat.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass ihr bitte auch auf die Bildchen „klicken“ könnt. So mit der Maus und so. Damit ich nicht umsonst im Code rumpfusche, bitteschön.

Am Samstag wurde ich zugehagelt und damit ich mir nur den Hintern und nicht auch noch die Hände abfriere, hat mir ein Freund Kairo (japanische Taschenwärmer) geschenkt. Fässt sich zwar wie Sand an, hat aber ansonsten nicht viel mit irgendwelchen Wüstenstädten gemeinsam. So sehen in Japan Wärmflaschen aus:

Das schöne: Man kann sie nach 24 Stunden wegschmeißen. So wie Wegwerf-Kameras und Einzelverpackungen für jeden Bonbon inner Tüte. Ja, Japaner haben einen tiefverwurzelten Respekt für die Umwelt…

Weil ich mich (wegen dem Hagel) fast erkältet hätte, bekam ich auch noch Folgendes angedreht:

EMA is natürlich der perfekte Markenname, um bei hiesigen Otaku anzukommen. Suspekt war mir neben dem schicken Kotzgrün auch die Beschreibung. „Smooth & Crunchy“ sollte das ganze sein – interessanterweise stimmt das sogar. Ein Glück, dass Hustenbonbons hierzulande nicht so schmecken – sonst würd‘ ich jeden Tag ’ne Tüte verdrücken.

Am Sonntag hab ich mir von wem anders Schokolade schenken lassen. Der Riegel von Zotter mutet recht edel an:

Damit uns Ökos nach dem Schock über wegwerfbare Wärmeflaschen nicht mehr weinen müssen, ist die Schocki „BIO und FAIR“. Da wird einem schon beim Anblick warm ums Herz. Außerdem ist das ganze nicht nur „Bio“, sondern auch „vom Berg“. Ja, ja. Ich seh’s vor mir, wie el Almöi mit seiner Enkelin in liebevoller Handarbeit die Gabe der Natur abschöpften – und droben in Bergl (das steht so als Ortsangabe auf der Verpackung! o_O) umhüllt die Abendsonne liebevoll die flüsternden Fichten in romantischem Herbstlicht. *seufz* Allerdings muss der Almöi dabei Nüsse gefuttert haben – anders kann ich mir den Verpackungshinweis „Kann Spuren von Nüssen aller Art enthalten.“ nicht erklären. Etwa auch Paranüsse und Kokosnüsse? Woher hat der Almöi die? Naja. Auf jeden Fall macht die Schokolade schon glücklich, bevor man abgebissen hat (oder meinethalben „dran gelutscht“, für die Genießer unter euch). Dementsprechend teuer ist so ein Riegel übrigens auch. Nicht, dass es mich stören würde – hab’s ja nicht bezahlt.

Ich könnte jetzt behaupten, ich hätte voll freudiger Erwartung die Packung gleich im Laden aufgerissen. Aber eigentlich habe ich eine halbe Woche gewartet, bis ich mich da ran getraut hab. Und natürlich musste das ganze vorher dokumentarischerweise für die Nachwelt festgehalten werden.
Die Schocki schmeckt übrigens ziemlich gut – die da unten uff de Alpen, wissen zwar nicht, wie man regiert (nein, ich setzte hier jetzt keinen Link hin – denkt euch selbst was dabei) und Videospiele progammieren können se auch nicht, aber Schokolade… yep… des hamse drauf. Die Sake-Füllung ist auch wirklich lecker. Das eigentliche Problem is‘ der Tofu:

Gezuckerte Tofustücke oder auch: „Was man nicht in seiner Schokolade finden möchte!“ Schmeckt genauso lecker, wie es aussieht. Ich hab war Tofus auch schon recht perverse Dinge angetan (ja, Ron, Schuhlatschen, Animagic, drei Tage alt, und ich hab’s trotzdem gegessen – ich steh dazu!), aber das… Um sich des zu geben muss man schon sehr, sehr hungrig sein. Oder vielleicht überzeugter Öko. Ich könnte natürlich jetzt um die Tofustücke herumessen. Ich könnte das ganze auch aufheben, trocknen und als Kampfbrot verwenden. Aber ich heb lieber den Restriegel auf. Als Beweismittel für die Nachwelt. Die nächsten *abzähl* acht Besucher dürfen ein Stück probieren. (Das soll jetzt keine Drohung sein!)

Eigentlich bin ich ein doch wenig betrübt, dass ich nicht auf eine andere Schokoladensorte („Will haben!“tte) gezeigt hab… Naja, ich habe ja immer noch eine Tafel Marabou Daim Schockolade. Die darf Stückchen haben.

Am Mittwoch wurde ich, wie ich grad friedlich meine Pilz-Gemüse-Suppe (ja, unter dem ganzen Gemüse ist auch irgendwo noch Brühe – die ist ein bisschen schüchtern und hat sich deswegen vor der Kamera versteckt) schlürfen wollte, von bösen Tentakelnudeln angegriffen:

Aber mittels meiner „Super-Simon-Killerstäbchen-Attacke-of-Violent-Death“ konnte ich das hydra-ähnliche Suppenmonster (es handelt sich hierbei um eine kleinere Abart der gemeingefährlichen Wei Xiao Pasta aus dem Königreich Tai – ursprünglich von einer Allianz der Ai Qing Muofa-Shi mit dem 37. Arahan von Kan besiegt und des Landes verwiesen, treibt es nun im Rest der Welt sein Unwesen; dabei verdrängt es wie die bösen Ausländerfische die einheimisch und harmloseren Lindtwürmer) schlussendlich bezwingen.

An diesem Samstag bekam ich von meiner Freundin, Lena, Blumen. Leider waren sie mit japanischem Ungeziefer verseucht:

Dafür hab ich sie dann mit abgelaufener Pizza und kaltem Kaffee gefüttert…

So. Persönlich genug? Ich geh dann mal was sinnvolles schreibes…

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