Von Conbini Bento und wie man als Vegetarier trotzdem überlebt

Heute habe ich bei What Japan Thinks etwas gelesen, was mir zu denken gab. Nein, nicht der Umstand, dass Japaner ihre Bento oft in Conbinis einkaufen, statt sie in liebevoller Kleinstarbeit selbst zu schnitzen. Und erst recht nicht der, dass sie alle an Geschmacksverirrung leiden und gern Grüntee aus PET-Flaschen trinken. Stutzen ließ mich die Bemerkung des Autors, er habe als Vegetarier kein Fertigessen geboten bekommen.

So sieht es echtes (im Restaurant erstandenes) Bento aus. Bento bezeichnet dabei nicht den Inhalt – in der Box kann so ziemlich alles sein (z.B. auch was ihr mit den Rezepten hier zusammenkochen könnt), sondern die Art des Servierens. Als passende Denglisch-Übersetzung würde mir nur Lunch-Box einfallen.  Die Conbini Variante hüllt sich bescheiden in Plastik. Wer trotzdem nicht versteht, was ein Bento ist, kann sich hier den Wiki Artikel durchlesen oder sich das folgende Youtube Video zu Gemüte führen:

[youtube sGLC-O0ukEQ]

Hier der Link zum ursprünglichen Artikel. Es handelt sich dabei um eine Auswertung beziehungsweise Übersetzung einer Umfrage (Japanisch hier). Die Fakten schnell zusammengefasst: Über 60% der Japaner geben zu, ab und an Fertig-Bento zu kaufen und essen dieses überwiegend zum Mittag. Mit Abstand am leckersten soll es bei 7-11 schmecken, wobei bei der Kaufentscheidung Aussehen und Preis vor inneren Werten gehen (Schock! Auch in Japan ist Geiz geil). Ein Fünftel gibt sich mit der Box allein nicht zufrieden und fischt sich noch ein Dessert oder einen Salat aus dem Kühlregal. Der Großteil der Schuldigen spült ihr Fertigfutter mit japanischem Tee oder einem Teemixgetränk herunter.

[youtube aFm8xOGJ45Q]

Wie ihr in dem Youtube Video sehen könnt, gibt es Fertig-Bentos in allen Formen und Farben. Besonders gut macht sich das Zeugs für lange Zugfahrten auf Japan-Reise oder beim Pendeln. Das Problem des What Japan Thinks Autors? Es gibt einfach keine Bentos ohne Fleischbeilage. Trotzdem hätte er eigentlich kein Grund zu heulen. Hier ein Mini-Japan-Walkthrough für Vegetarier:

1. Lest, was auf der Verpackung steht (ja, ohne Japanischkenntnis is nicht). O-Nigiri gibt es mit Umeboshi (Pflaume); durchaus schmackhafte Fertigsandwhiches mit Ei.

2. Entwickelt eine Vorliebe für Süßes. Die japanischen Bäcker tun zwar auf beinah _jede_ verfluchte Backware Fleisch oder Fisch, scheuen dann aber doch in letzter Konsequenz: Süße Backwaren sind vegetarisch. Von Yoghurt über Prin bis Anmitsu gibt es in japanischen Conbinis alles, was das Herz begehrt – im Gegensatz zu Krautland ist hier sogar viel für Veganer dabei.

3. Kauft Soumen und schmeißt den extra-verpackten Schinken weg. Das Zeug ist einfach nur lecker und perfekt für den Sommer. Demnächst schmeiß ich dafür noch ein Rezept in die Runde.

Wer sparen muss, findet das meiste übrigens auch im Shop99.

Wenn ihr noch weitere Tipps und Tricks habt – oder aber einfach nur eine Meinung zu japanischem Fertigessen: Immer her damit. ^_^;

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