Kannagi: Crazy Shrine Maidens

Kannagi ist eine legendäre tamilische Frau, der zentrale Charakter des südindischen Epos … nein, warte, falscher Artikel. *hm* Falsches Blog. Kannagi ist die Umsetzung von Takenashi Eris erstem eigenständigen Mangawerk (bei gesteigerter Langweile erklär ich das in einem späteren Eintrag vielleicht noch mal genauer). Die verrückte Priesterin hüpft bis zum Dezember zunächst für 13 Episoden durch’s Programm von u.a. Tokyo MX.

Mikuriya Jin, ein (fast) ganz normaler Junge (*schnarch*), erweckt mittels ein bisschen Altholz und künstlerischem Talent die alte Gottheit Nagi zu irdischem Dasein. Selbstredend sieht man der blauhaarigen DFC ihre paar tausend Jährchen nicht an und natürlich läuft sie am liebsten im Minirock rum. Da sie eine japanische Gottheit ist, muss sie gegen Unreinheit kämpfen, die spannenderweise die Form von Käfern annimmt und nur von Jin unbeschadet berührt werden kann.  Und natürlich muss sie deshalb bei Jin wohnen. Und mit ihm in die Schule gehen. Und dann taucht da noch Jins Osananajimi-schickse Tsugumi und Nagis (halb-) pöse Zwillingsschwester Zange auf. Und alle kämpfen sie um die Aufmerksamkeit von Jin.

Jaaa … Nein. Kannagi ist wesentlich netter, als es klingt. Der japanisch-traditionalistische Twist auf Oh! My Goddess setzt die Serie (einigermaßen) von anderen Harem- und Miko-Schnulzen ab. Schon bei der ersten Note habe ich mich in das Yaoyorozu no Kami Lied am Ende verhört. Die nette Ani von A-1 Pictures, die auch Birdy the Mighty (Tetsuwan Birdy) DECODE (darüber sollte ich auch mal plocken) das Laufen beibrachten, und ein schmissiges OP machen das abgelutschte Konzept wieder interessant.

Über den Herbststaffel 2008 Anime Kannagi wollte ich eigentlich, genauso wie über Tales of Abyss, bereits vor einem Monat genaueres schreiben. Zeit. Mittlerweile hat sich meine anfängliche Begeisterung gelegt und ich habe die Serie gedropped. Nicht weil sie schlecht ist, sondern einfach weil … mäh. Vielleicht liegt’s auch daran, dass ich den Manga (teilweise) habe – wobei ich den auch nur etwas sorgfältiger durchgeblättert habe. Kannagi ist OK. Kannagi ist nett. Kannagi könnte man sich dank der flüssig-hübschen Animation und dem fies-quirkigen Humor (Kannagi mag Kakekotoba fast so gern wie ich) fast auf DVD kaufen. Und es dann an einem verregneten Nachmittag bei einem heißen Curry (möglichst nach dem Genuss von Alkäh Cream Soda) mit seiner imaginären Freundin am Stück genießen. Aber so richtig Lust auf mehr machen die einzelnen Episoden bei mir nicht.

Fazit: Nagi bekämpft nicht nur Dreckskäfer für das Heil der Menschenseelen, sondern auch die Langeweile. Wenn man aber grad keine hat, sollte man seine Mittagspause vielleicht eher mit anderen Aktivitäten zubrinden.