OL Nippon

Es wäre durchaus möglich, dass ich einen anderen Geschmack habe, als der Rest der Welt. Während sich alle Serien wie GiraGira oder das Bishi-Fest Bloody Monday (Death Note Teil 2 anyone?) anzusehen scheinen – von Animehits wie *würg* Clannad will ich gar nicht erst reden, ist OL Nippon mittlerweile momentan die einzige, die ich anschaue. Und ich schäme mich nicht einmal dafür.

Ob nun Anime oder J-Drama – mittlerweile habe ich alles aus der Herbststaffel 2008 fallen lassen. Es ist nicht mal, dass es schlecht ist. Irgendwie habe ich einfach keine Lust auf Baumgöttinnen, faltige Callboys oder Kinderstars. Da kommt die Serie vom Haken no Hinkaku Skript-girly Nakazono Miho genau richtig: Eine japanische Firma beschließt eine engere Zusammenarbeit mit China. Will heißen: In Japan jeden feuern, der nicht am Stuhl angewachsen ist und dafür Billigkräfte aus China einstellen. Als Betreuerin für die zwei kleinen, frischimportierten Testchinesinnenwird die 31-jährige ÜberOL Kanzaki abgestellt. Natürlich ist jeder japanische Mitarbeiter von vornherein den pösen Ausländergirls und dem für’s Outsourcing verantwortlichen Abteilungsleiter Kobata Spinne Feind. Leider sind die Chinesen eigentlich doch ganz nett und Kobata entpuppt sich als kung-fu-kämpfender Retter von armen OLs in Not.

Auch wenn das Thema Outsourcing prinzipiell ein ernstes ist, wird es durch diese (Screw-Ball-artige) Komödie (Kobata wird von Abe Sadao gespielt!) nicht entehrt. Mit viel Sympathie (und schwarzem Humor) wird das beiderseitige Problem dargestellt. Natürlich geht es dabei eher darum, wer am Ende mit wem wo lebt und wessen Eltern glücklich gemacht werden. Es ist ein Drama. Zielgruppe Nummer eins: Hausfrauen. Dennoch steckt eine Menge Wahrheit in dieser kleinenTV-Serie. Ja, Chinesen können wirklich so … offen (um nicht zu sagen nervig unhöflich) sein und ja, Japaner sind überschüchtern und/ oder Rassisten. Oder beides. OL Nippon ist im Prinzip Outsourced mit einem ostasiatischen Twist (wobei ich ja da auch noch auf Teil 2, der in China spielen müsste, warte … hoffe :>) und ner hübschen Portion Charme (und fiesem Humor *hö* :>).Und ich kann mich gut mit Chibi… äh Kobata identifizieren. Wurzelzwerge ftw!!! ^_^;

Fazit: Wer Outsourced mochte bzw. mit japanischer Ausländerfreundlichkeit oder chinesischem Verhalten nähere Bekanntschaft schließen durfte, wird OL Nippon wohl kaum abgeneigt sein. Wie bereits erwähnt: Ich campe D-Addicts dafür. Ein größeres Lob kann man einer Serie wohl nicht machen.