Canaan – 428 the Animation

Die Zeit vergeht wie im Flug. Was ich früher für einen dummen Spruch meiner Eltern gehalten habe, hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr als unschöne Wahrheit entpuppt. Zu merken auch unschön am Wandel der Anime-Jahreszeiten: Gestern hatte grad die Herbststaffel begonnen, sind wir heut schon wieder mitten in der Sommerstaffel. Mit Canaan ist noch ein Anime hinzugekommen, für den ich eigentlich gar keine Zeit hab.

Wenn die Sommerstaffel auch etwas spärlicher bestückt ist als die Herbst- und Winterstaffel (was wohl auch daran liegt, dass eine ganze Reihe Anime, wie Valkyria Chronicles, Basquash! oder Full Metal Alchemist v2 noch weiterlaufen), so sind doch wieder eine ganze Reihe vielversprechender Anime am Start. Bei Canaan, welches endlos gehyped wurde, hatte ich ein flaues Gefühl im Magen – sollte es auch ein Rheinfall wie Shangri-bLa werden und ganz ohne Schaffe im Haus?

Ich hab gespannt die ersten zwei Episoden verfolgt. Hier mein vorläufer Eindruck:
Bis jetzt bin ich positiv überrascht *konfetti*: Das Charakter-Design gefällt mir sehr gut und auch die Hintergründe sind detailreich bis schlicht schön (wie gut Shanhai nun wiedergegeben wird, kann ich leider nicht nachvollziehen). Die Animation ist flüssig, und das ohne auf „Hasenpfoten“ zurückzugreifen. Es wird zwar relativ oft nur „teil“-animiert (bei 99% aller Anime usus), was mir jedoch nicht negativ auffällt (sehen kann man das schön in der Restaurantszene der zweiten Episode).

Den computer-animierten Drachen aus Episode 1 und die 3D-Ego-Shooter-artigen Verfolgungsszenen aus der PC-Retorte mag man oder nicht. Mich stört’s nicht und den Drachen find ich einfach nur wunderschön.

Bei den, vor allem ab Folge 2 häufigeren, Kampfszenen gefällt mir nicht nur die Ani, sondern auch die Regie (schmissige Choreographie, Wahl der Einstellung usw). Vor allem die erste Folge punktet mit einem Reportage-artigen Schnitt, indem immer wieder durch die Kameralinsen unserer beiden Reporter geschaut wird, außerdem die „Kameraführung“ sehr unruhig ist und schnell zwischen verschiedenen Aspekten der Szene hin und her gesprungen wird. So wirkt die erste Folge auch ohne groß die (plumperen) Mittel von Kampf und Verfolgsjagden zu bemühen sehr actionreich.

Humoristisch liegt Canaan auch sehr auf meiner Wellenlänge. Hier und da etwas derb sexuell (die Sorte Platthumor, die japanische Männer nach 1-2 Light-Bieren urkomisch finden), doch nicht und der Gürtellinie (zumindest nicht im übertragenen Sinne).

Zwar Mit Maria ist zwar ein naives Blondchen mit von der Partie, doch ist sie nicht so arg dämlich wie Kotoko aus Itazura na Kiss (oder Nana, die ich einfach nur killen möchte -_-***) oder purer Fanservice wie der Spice-Wolf. Mit ihrer tragisch-traumatischen Vergangenheit und dem grold-glühenden Geheimnis, dass sie wohl mit sich rumträgt (sorry, ich schließ hier mal frech aus dem Opening :P), hat sie wohl auch was von Alicia aus Valkyria.

Das Chinesisch find ich völlig unverständlich. Aber vielleicht liegt’s ja an mir. (Funny, was sagst du? möh?)

Das Opening und Ending find ich bla – weder besonders gut, noch besonders schlecht. :/ Seht selbst:

[youtube BGdMWXPEoKE]

[youtube IhmSaazRTaM]

Grundlegende Info und Story:
Wie schon allerorts (zum Bleistift hier) zu lesen war, basiert Canaan auf dem Spiel 428, einem Text-Adventure à la ***no naku koro ni, welches alles im Gegensatz zu den meisten (?) Games dieser Art beinah J-Drama mäßig mit realen Schaupielern bebildert. Hier ist der offizielle Link und hier eine Nacherzählung auf Englisch. Die Ani stammt von P.A. Works (True Tears), was im Netz bis jetzt wohl eine ganze Reihe fanseitiger Unkenrufe hervorgerufen hat. Auch Production I.G. (Library Wars und auch Ghost Hound und viele andere und bessere Anime, die ich aber noch nicht gereviewt hab 😛 – Liste hier) konnten ihre Finger nicht von lassen. 13 Episoden (also eine Staffel) lang wird uns die Serie erfreuen und offenbar später auch auf Blue Ray erscheinen (guckst du hier).

Eine gute Zusammenfassung der ersten Folge findet ihr (momentan zumindest :P) bei Wikipedia. In der zweiten Folge dürfen sich Maria und Minoru vor den Schergen der Schlangenbruderschaft (genauer genommen einem alten Oppa und nem kleinen Jungen) in Sicherheit bringen und schließen dabei Bekanntschaft mit einem einheimischen Taxifahrer. Wir erfahren, was der UA Virus ist und dass Maria einst infiziert war (das macht den Großteil der Story des Games aus). Das Ende ist purer Fanservice für alle Nekophilen. 😉

Mehr Zusammenfassung gibt’s natürlich bei Random Curiosity hier und für Folge 1 hier (natürlich auf Englisch).

Vorab-Fazit: Ansprechendes Chara-Design, durchweg gute Ani, interessante Story, netter Sinn für Humor – schau ich. Die Kaufentscheidung wird allerdings erst nach der letzten Folge gefällt (solche Serien können ganz schnell zu sinnlosem Bla verkommen).

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